„Allein in diesem Jahr (2017) werden wir 300 Millionen Tonnen Plastik produzieren, die Hälfte davon für den einmaligen Gebrauch“.  (Craig Leeson, Regisseur, „A Plastic Ocean“)

Es ist wohl mittlerweile eine Binsenweisheit, dass Plastik für die Umwelt ein riesiges Problem darstellt. Seit 2022 dürfen Supermärkte keine Plastiktüten mehr verkaufen, Plastikbesteck und vieles andere mehr ist seit 2021 verboten.
Somit ist es sinnvoll, einige Informationen zu den Gefahren des Plastikkonsums zu geben und einige Ansätze aufzuzeigen, wie man versucht, dieses elementare Problem für unsere Erde in den Griff zu bekommen. 

Wir leben alle (wohl recht gut) mit Plastik, manchmal bereits dann, wenn wir meinen, es mit Papier zu tun zu haben, sei es das Papier, in das Lebensmittel verpackt werden, sei es der obligatorische Kassenzettel, der noch immer oft aus Thermopapier mit Chemieanteilen (Farbentwickler) besteht und nicht im Altpapier sondern im Restmüll entsorgt werden soll. 

Jeder von uns verfügt über viele Dinge des täglichen Lebens aus Plastik. Viele Produkte werden häufig verwendet, bevor sie entsorgt werden. Allerdings sind sehr viele Artikel nur zum einmaligen Gebrauch vorgesehen. 

Seit 2021 ist EU-weit Einwegplastik verboten. Dazu gehören etwa Trinkhalme, Rührstäbchen, Luftballonstäbe oder Einweg-Geschirr aus konventionellem Plastik und aus „Bioplastik“. Auch to-go-Becher und Einweg-Behälter aus Styropor dürfen in der EU nicht mehr produziert und in den Handel gebracht werden.  

 Seit diesem Jahr sind Caterer, Lieferdienste und Restaurants dazu verpflichtet, auch Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern für Essen und Getränke zum Mitnehmen und Bestellen anzubieten. Ausnahmen gibt es für kleine Betriebe, die ihrer Kundschaft Speisen und Getränke auch in mitgebrachte Behälter abfüllen können. Das ist zumindest ein Anfang, führt aber nicht zu einer wesentlichen Verbesserung der Situation, vor allem nicht außerhalb der EU. 

Die Gefahren, die durch unkontrollierten Plastikmüll für die Umwelt, die Natur, die Tiere und letztlich natürlich für uns  Menschen direkt entstehen liegen auf der Hand. Da Plastik nicht verrottet, stellt es eine ewige Belastung dar. Sowohl auf dem Land, aber in erheblichem Maße auch in Flüssen und den Meeren, wo der Müll letztlich endgültig landet.  

Insbesondere der Müll im Meer und das Mikroplastik stellen erhebliche Gefahren dar. Riesige Mengen davon werden jährlich ins Meer gespült oder gekippt. Die gesamte Flora und Fauna, aber auch die Tiere werden damit massiv in Mitleidenschaft gezogen und – durch den Verzehr der Fische aus dem Meer gelangt das Plastik auch in unseren Nahrungskreislauf und schadet unserer Gesundheit.  

Mikroplastik entsteht in vielfältiger Weise, zum Beispiel durch das Waschen von Kleidung mit Kunststoffanteilen, durch die Verwendung von Kosmetika und einigen Industriegütern sowie durch Reifenabrieb. 

Diese Gefahrenpotentiale gibt es weltweit, in Entwicklungsländern z.T. noch gravierender als bei uns. Der Umgang mit Müll ist mittlerweile ein lohnendes Geschäftsfeld für Kriminelle. Den riesigen Plastikbergen im Meer können wir Menschen momentan kaum Herr werden. 

 In Anbetracht der Gefahren für die Umwelt werden neben dem „Weniger“ insbesondere verstärkt Recyclinganstrengungen- und Methoden unternommen sowie Ersatzmaterialien entwickelt, die die Umwelt weniger belasten. 

Die Vermeidung und der verantwortungsvolle Umgang mit Plastikmüll ist eine Herkulessaufgabe für die Politik, die Unternehmen, die Umweltorganisationen und – last but not least, den Verbraucher. Müllsammelaktionen von Schulen und Bürgern in Gemeinden sind ein Tropfen auf den heißen Stein – aber sie sind ein Anfang und sensibilisieren. 

Autor: Lutz M. Büchner

Fotos: Lutz M. Büchner