„…der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele, so sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele.“
Heinrich Heine
Wir alle wirtschaften, in dem wir unser Geld, Zeit und Arbeitskraft überprüfen, um unsere Ziele zu verwirklichen.
Privatpersonen wirtschaften beim Einkaufen im Discounter. Schüler wirtschaften, in dem sie sich zeitlich organisieren beim Lernen, um eine gute Note zu bekommen. Wir alle gestalten unseren Tag mit Zeitabschnitten für Arbeiten, Lernen, Hobbys und Schlafen.
Unternehmen wirtschaften bei der Beschaffung von Rohstoffen, bei der Produktion und beim Festlegen des Preises. Das Modell des Homo Oeconomicus beschreibt einen Menschen, der immer wirtschaftlich denkt. Aber mal ehrlich, wie oft kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, nur um ein gutes Gefühl zu haben, und die Wirtschaft profitiert davon?
Historisch betrachtet hat unser kapitalistisches Wirtschaftssystem seit der Erfindung der Dampfmaschine zumindest in der westlichen Welt für materiellen Wohlstand gesorgt. Schauen wir genauer hin, ist das Wirtschaftssystem des 21. Jahrhunderts gleichzeitig aber auch geprägt von wirtschaftlicher (Finanzkrise) und politischer Instabilität.
Mit unseren Kolumnen möchten wir sie dazu einladen, uns auf einen neuen Weg des Wirtschaftens zu begleiten. Dieser Weg soll achtsam, im Einklang mit der Natur und fair sein.
Bei der Ökonomischen Nachhaltigkeit kommt es nämlich darauf an, dass die Arbeitenden für ihre Leistungen ein gerechtes Einkommen erhalten. Faire Arbeitsbedingungen ohne Überproduktion und Arbeitslosigkeit sind für ein nachhaltiges Wirtschaften eine wesentliche Voraussetzung. Dazu zählen Ansätze wie die sogenannte Green Economy (bekannt unter Green New Deal) und die Blue Economy, die allerdings am derzeitigen Wirtschaftswachstum unter Berücksichtigung von Umweltaspekten festhalten. Die Gemeinwohlökonomie dagegen fordert ein größeres Umdenken und stellt andere Wirtschaftsziele mit den zentralen zwischenmenschlichen Werten wie Vertrauensbildung, Kooperation und Solidarität in den Mittelpunkt.
Was können Politik, Unternehmen und Privatpersonen derzeit schon tun?
Unternehmen können Verpackungen umstellen (Kreislaufwirtschaft), soziale und ökologische Projekte unterstützen, eine transparente Berichterstattung liefern, für faire Arbeitsbedingungen sorgen und Ökobilanzen erstellen. Die Politik kann mit Steuererleichterungen Anreize hierfür schaffen, Ökohäuser fördern, Einwegprodukte verbieten, den öffentlichen Nahverkehr ausbauen und das Lieferkettengesetz umsetzten.
Familien und Einzelpersonen wirtschaften nachhaltig, indem sie Energie sparen, öfter mal das Fahrrad und den öffentlichen Nahverkehr nutzen, auf einen möglichst plastikarmen Einkauf achten,
auf umweltfreundliche Reinigungsmittel umsteigen und z. B. Schüler Streamingdienste zielgerichteter nutzen. Das schont beides: die Umwelt und den Geldbeutel.
Wie wirtschaften Sie?
Foto: Simone Wobrock; Grafik: eh/vrm