Wir Menschen haben es mit einem globalen Notfall zu tun.
Die Erde hat jetzt Fieber. Und das Fieber steigt.“
(Al Gore, Träger des Friedensnobelpreises)Der Green Deal ist unsere Strategie für die Zukunft“
(Frans Timmermans, EU-Vizepräsident)
Die Europäische Union hat 2019 eine neue Wachstumsstrategie mit dem Namen „Green Deal“ oder „Grüner Deal“ entwickelt. Damit soll den klima- und umweltbedingten Herausforderungen der Zukunft begegnet werden. Wichtigstes Ziel der Strategie ist es, die Europäische Union bis 2050 klimaneutral zu gestalten.
Das heißt, dass bis dahin keine Netto-Treibhausemissionen freigesetzt und der Ressourcenverbrauch und das Wirtschaftswachstum dauerhaft entkoppelt werden, das Naturkapital bewahrt und verbessert wird und die Menschen vor umweltbedingten Risiken und Auswirkungen geschützt werden.
Der Green Deal beinhaltet ein Maßnahmepaket, mit Hilfe dessen die Wirtschaft und die Gesellschaft nachhaltig umgestaltet werden soll.
Die EU Kommission fordert von der Wirtschaft einen aktiven Beitrag, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen. So sollen Investitionen in neue, umweltfreundliche Technologien fließen. Die Industrie soll bei den Innovationen unterstützt werden, Einführung umweltfreundlichere, kostengünstigere und gesündere Formen privaten und öffentlichen Verkehrs sollen eingeführt werden, die Dekarbonisierung des Energiesektor (Dekarbonisierung bezeichnet die Abkehr vom Kohlenstoff speziell im Energiesektor), die Energieeffizienz von Gebäuden soll verbessert und die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern zur Verbesserung weltweiter Umweltnormen intensiviert werden.
Zur Erreichung der Klimaschutzziele stellt die Europäische Kommission u. a. einen sog. „Fonds für den gerechten Übergang“ in Höhe von 100 Milliarden Euro zur Verfügung, mit Hilfe dessen der Ausstieg aus der Kohleenergie finanziert werden soll. Hauptnutznießer wird Polen sein, dessen Stromerzeugung noch immer zu 80% aus Kohle erfolgt (zum Vergleich Deutschland 2017 etwa 40%).
Ein Programm zur Erreichung dieser Ziele lautet „Nachhaltige Batterien für klimaorientierte und klimaneutrale Wirtschaft“. Danach sollen Batterien, die in der EU in Verkehr gebracht werden, über ihren gesamten Lebenszyklus nachhaltig, leistungsfähig und sicher sein. D.h., dass Batterien mit möglichst geringen Umweltauswirkungen aus Materialien hergestellt werden, die unter vollständiger Einhaltung der Menschenrechte sowie sozialer und ökologischer Standards gewonnen wurden. Batterien müssen langlebig und sicher sein und am Ende ihrer Lebensdauer sollten sie umgenutzt, wiederaufbereitet oder recycelt werden, so dass wertvolle Materialien in die Wirtschaft zurückfließen.
Bei einem jährlichen Verkauf von weit über 50.000 Tonnen Batterien allein in Deutschland ist der nachhaltige Umgang mit Batterien von großer Bedeutung. Etwa 70% sind Einwegbatterien. Statt diese zu verwenden ist es nachhaltiger Akkus zu nutzen, die viele Hunderte Mal aufgeladen werden können. Nur etwas mehr als die Hälfte der leeren Batterien werden zu Sammelstellen gebracht. Der Rest wird mit gebrauchten Geräten oder über den Hausmüll entsorgt. Nur über die Sammelstellen (meist in den Supermärkten) werden die Batterien dem Recycling zugeführt. Batterien lassen sich aber gut recyceln!
Autor: Lutz M. Büchner
Foto: Lutz M. Büchner; Grafik: Herr Loeffler/adobe stock