„Spiel ist notwendig zur Führung eines menschlichen Lebens“ (Thomas von Aquin)
„Früh übt sich, wer ein Meister werden will“ (Sprichwort)
Wir, die Erwachsenen, wollen unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte Welt hinterlassen. Deshalb versuchen wir (mit mehr oder weniger großem Erfolg), zunehmend auch freiwillig, alles zu tun, um „nachhaltig“ zu leben, im Konsum, der Mobilität und in der Freizeit. Der Versuch reicht aber nicht! Wir müssen uns grundsätzlich mit Nachhaltigkeit beschäftigen und unser Leben in allen Bereichen nachhaltig gestalten, denn – wir haben nur eine Welt.
Die Beschäftigung mit Nachhaltigkeit fängt im Kindesalter an. Kinder müssen an diese Lebensart herangeführt werden. Das bedeutet umsichtig mit Ressourcen umzugehen, die Müllproblematik zu erkennen aber auch hier und da den Verzicht zu üben.
Das geht nur im Spiel. Wo wird gespielt: in Kindergärten und Schulen, aber zu aller erst zu Hause. Mittlerweile gibt es viele Organisationen, die sich um das Heranführen von Kindern an die Nachhaltigkeit engagieren, vor allem was den Wert der Natur um uns rum anbelangt. Es gibt Konzepte in Kindergärten und spielerisches Lernen in der Grundschule steht zunehmend auf dem Lehrplan. Es gibt Spiele, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Aber es gibt keine wirklichen Anleitungen für die Eltern und Großeltern, die Kleinen an das Thema heranzuführen. Dazu müssen Konzepte entwickelt werden. Unsere Generation muss für das Thema sensibilisiert werden, damit die Kinder in der Lage sind, für sich eine lebenswerte Welt zu erhalten.
Hier ein paar Beispiele, wie nachhaltiges Leben spielerisch „gelernt“ werden kann:
Es gibt zunächst eine Vielzahl von Gesellschaftsspielen (Karten – und Brettspielen), die sich erst einmal mit den Themen Umwelt, Natur oder Nachhaltigkeit beschäftigen.
Weiterhin gibt es eine Vielzahl einfacher Spielen, die in der freien Natur gespielt werden können und gleichzeitig bewusst oder unterbewusst das Denken und den Umgang über unserer Umwelt positiv beeinflussen. Der Besuch eines Bienenlehrrpfades ist ein Beispiel von vielen. Das gilt übrigens nicht nur für Kinder.
Wandern und Campen sind weitere Aktivitäten, mit Hilfe derer man Kinder spielerisch und aktiv an den behutsamen Umgang mit der Umwelt heranführen kann, um die Zusammenhänge zwischen Natur und den Ökologie zu erfahren.
Es ist sinnvoll, dass Kinder den nachhaltigen Alltag kennen lernen, z.B. in dem man Mülltrennung mit ihnen spielt. Kinder können zum eigenständigen Einkauf angeleitet werden. Sie können so die Bedeutung frischer regionaler und saisonaler Produkte lernen, den Umgang mit zuckerhaltigen Produkten erkennen und auch auf den Wasser- und CO 2 Verbrauch und die Herstellung einzelner Produkte (Kinderarbeit) aufmerksam gemacht werden. Das geht spielerisch, wenn wir Erwachsenen nur ein wenig Phantasie entwickeln. Einkaufen und Kochen spielen mit Kinderkaufladen und Kinderküchen bereiten Kinder auf den Einkauf im Supermarkt vor. Das gemeinsame Kochen und Backen, verbunden mit dem Einkauf der Zutaten ist eine weitere Lernform. Mit dem Kauf von unverpackten Waren lernen Kinder auch ein Gefühl für Maßeinheiten zu entwickeln.
Wichtig ist aber auch das Lernen in der Gruppe. Das gelingt erst einmal in Kindergartengruppen und Grundschulklassen. Das wird aber auch erreicht beim Müllsammeln, Kindergeburtstagen und selbst in mittlerweile in vielen Hotelanlagen, in denen „kreative Kinderanimation“ in Bezug auf Nachhaltigkeit angeboten werden.
Die Erfahrung zeigt, dass Kinder viel schneller spielerisch die zukunftsweisenden Fertigkeiten nachhaltigen Lebens erlernen als wir allein kopfgelenkten Erwachsenen. Und oft ist es ist nicht lustig, wenn die Kinder oder Enkel uns Erwachsenen darauf aufmerksam machen, dass der Weg zum Bäcker mit dem Auto umweltschädlich ist oder auf korrekte Mülltrennung hinweisen.
Autor: Lutz M. Büchner
Fotos: Lutz M. Büchner; Den/adobe stock